Beim Blick auf die Uber Übersicht der Alpenbahnen fällt eins recht schnell auf. Nur zwei von ihnen werden nicht elektrisch betrieben. Alle anderen haben schon seit langem elektrischen Fahrbetrieb, die BLS ist sogar nur elektrisch von Betriebsbeginn an befahren worden.
Damit ist klar, dass auch eine Alpenbahn im Modell ohne Fahrleitung nicht wirklich plausibel zu erstellen ist. Elektrischer Fahrbetrieb ist angesagt!
Und damit beginnt selbst in Spur H0 (im Maßstab 1/87) eine echte Herausforderung. es entsteht sehr schnell ein eindeutiger Ziel- und Interessenkonflikt zwischen Betriebssicherheit und maßstäblicher Optik.
Noch vor 40 Jahren war das eigentlich gar nicht so furchtbar aufregend. Aus Fertigungsgründen waren die Querschnitte und Dimension des Modellfahrleitung relativ groß. Aber je besser die Fahrzeugmodelle und alles Zubehör detailliert werden konnten, desto größer war die Diskrepanz zur vorhandenen Oberleitung. Das ganze schien eigentlich gar kein Fahrdraht mehr zu sein, sondern wirkte wie eine „Stromschiene“.

Die klobige und optisch wenig ansprechende Konstruktion führten schon bald zur Suche nach Alternativen. Pionier der ersten Stunde war die Familie Sommerfeldt in Hattenhofen, die sich seit mehr als 70 Jahren diesem Thema widmet. Sommerfeldt-Oberleitungen wurden seit Mitte der 70iger zum festen Bezugspunkt für die Liebhaber einer vorbildgetreuen Modelloberleitung.
Allerdings hat diese filigrane Oberleitung auch ihren Preis und das ist nicht einmal geldmässig gemeint.
Sie verlangt bastlerisches Talent und einige Geduld beim Aufbau. Alleine das Anleitungsheft für den Aufbau umfasst 163 Seiten! Dazu kommen zahlreiche Lötarbeiten, die für Ungeübte immer wieder eine Herausforderung sind.

Auch für die FerroViaMala war eine Sommerfeldt-Oberleitung (nach Vorbild der SBB / FS) eingeplant und im Aufbau. Als wirklich anspruchsvoll entpuppte sich das korrekte Verspannen der Fahrdrähte. Eine zu geringe Spannung führte zum Hochdrücken des Fahrdrahtes durch den Stromabnehmer, wurde zu stark gespannt, waren die mechanischen Belastungen an den Lötpunkten beachtlich. Das ganze wurde leider nie fertiggestellt, da zwischenzeitlich klar wurde, dass die Anlage keine Zukunft hat.
Für die Ferrovia Cisalpina konnte aber die Frage nach der Oberleitung noch einmal neu beleuchtet werden. Hier spielte insbesondere der zeitlich hohe Aufwand beim Bau einer Sommerfeldt-Oberleitung eine Rolle.
So erfolgten erste Tests mit einer Oberleitung der Fabrikate Viessmann / Märklin. Die Ergebnisse sind durchaus vielversprechend…..

Bei allen realistischen Oberleitungssystemen ist eines definitiv tabu: Das Biegen der Fahrdrähte.
Daher finden Sie hier eine kleine Hilfe zum berechnen der richtigen Mastabstände.
